Die Firma SeaQurrent hat eine spektakuläre Technik entwickelt, um die Strömungsenergie des Wassers in Strom umzuwandeln. Ein maßstabsgetreues Modell des „TidalKite“ wurde bereits im Labor getestet. Ameland erhält die Auszeichnung für den ersten umfassenden Test. Dabei wird auch geprüft, ob es ökologische Auswirkungen gibt.
Vorbereitungen
Nach erfolgreichem Abschluss einer ökologischen Studie wurde im Juli 2021 ein Teststandort im Borndiep mit Anschluss an das Ameland-Stromnetz realisiert. Liander hat zu diesem Zweck ein Kabel unter den Deich gezogen. Leider sind durch einen Herbststurm die Pfähle im Wattenmeer abgebrochen. Diese wurden im Jahr 2022 ersetzt. Im Jahr 2022 fanden mehrere Tests mit dem TidalKite an Land statt. Im Jahr 2024 wurden die ersten Tests auf dem Testgelände in Borndiep durchgeführt.
Über den TidalKite
Der TidalKite ist ein Unterwasserdrachen aus Metall mit den Maßen 12 mal 8 Meter. Wie ein Drachen in der Luft erzeugt dieser Koloss eine Zugkraft, wenn er von links nach rechts durch das Wasser fliegt (mit etwa 100 Meter langen Schlägen). Diese Zugkraft wird in Strom umgewandelt und direkt in das Stromnetz eingespeist. Ein großer Vorteil ist die Vorhersehbarkeit der Gezeiten und damit der Energieproduktion: Sommer und Winter, Tag und Nacht. Siehe auch die Informationen auf der SeaQurrent-Website.
Gezeitenenergie im Hintergrund
Ameland wollte schon lange Energie aus der Bewegung der Gezeiten (Ebbe und Flut) gewinnen. Zwischen den Inseln fließt bei Flut jedes Mal eine große Wassermenge ins Wattenmeer und bei Ebbe wieder hinaus. Mengenmäßig: etwa zehnmal so viel, wie aus niederländischen Flüssen ins Meer fließt!
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